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Die Realität der Entkopplung von China



Zusammenfassung


Berichte über die Entkopplung von China und die Verlagerung von Lieferketten aus China beherrschen die Schlagzeilen, insbesondere angesichts der Handelsspannungen zwischen den USA und China und der Covid-19-Pandemie. Die Realität ist jedoch sehr viel differenzierter. Die Verschiebungen in den Lieferketten sind branchenspezifisch unterschiedlich, wobei einige Sektoren die Produktion in China ausweiten und andere Teile der Produktion in asiatische Länder verlagern. In Zukunft werden führende globale sowie chinesische Unternehmen, insbesondere in wertschöpfungsintensiven Lieferketten, wahrscheinlich eine "China plus 1"-Strategie verfolgen. Sie werden die Produktion in China aufrechterhalten, die sich auf die Versorgung des großen Inlandsmarktes konzentriert und gleichzeitig die Produktion in andere asiatische Länder diversifizieren, um die USA und andere restriktive Märkte zu beliefern. Insgesamt werden die übrigen „Emerging Markets“ in Asien die Hauptnutznießer einer künftigen potenziellen Entkopplung sein.


China ist der größte Empfänger und der größte Investor ausländischer Direktinvestitionen


Laut World Investment Report der Vereinten Nationen war China im Jahr 2020 der größte Empfänger ausländischer Direktinvestitionen (DI) und konnte 27% der gesamten weltweiten Dl-Zuflüsse verbuchen. Unternehmen investieren also trotz des anhaltenden Handelskonfliktes und der geopolitischen Spannungen weiterhin in China. China ist ebenfalls führend bei den Dl-Abflüssen, was China zum größten Investor weltweit macht. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass es noch keine signifikante Entkopplung von China gegeben hat.


Vertiefung der Wertschöpfungsketten in China


Viele Unternehmen, die einen signifikanten Teil Ihrer Umsätze in China generieren, haben ihre Investitionen in China in den letzten Jahren im Rahmen ihrer Strategie “In China Für China" erhöht. Insbesondere globale Unternehmen in fertigungsintensiven Sektoren wie in der Hightech- und Automobilindustrie haben ihre Wertschöpfungsketten in China weiter ausgebaut. Apple hat in diesem Jahr die Zahl seiner Zulieferer in China erhöht. Von den 200 weltweit führenden Lieferanten sind über 25% in China ansässig und über 80% haben mindestens eine Produktionsstätte in China. In ähnlicher Weise hat Tesla, der wertvollste Automobilkonzern der Welt, eine Gigafactory in Shanghai als eine seiner wichtigsten Produktionsstätten weltweit errichtet. Über 90% der Teile für sein "Made-in-China" Model 3 und Model Y stammen von chinesischen Lieferanten. Diese Fahrzeuge werden an Kunden in China, Asien und Europa verkauft.


Verlagerung der Produktion aus China in andere asiatische Länder


Unternehmen in arbeitsintensiven Branchen wie Bekleidung, Schuhe und Spielzeuge haben ihre Wertschöpfungskette bereits in den letzten zehn Jahren von China in andere asiatische Länder verlagert. Unternehmen wie Nike, Adidas und Hasbro sind vor allem wegen steigender Arbeitskosten in China nach Vietnam, Indien und Bangladesch weitergezogen und nicht wegen geopolitischer oder handelspolitischer Spannungen.


Viele andere Unternehmen haben ihre Fertigung im Rahmen ihrer "China plus 1"-Strategie auf andere asiatische Märkte ausgeweitet. So haben beispielsweise LG, Sharp und Foxconn ihre Kapazitäten durch den Bau von Produktionsstätten in Vietnam, Thailand und Indonesien erhöht und gleichzeitig ihre Produktionsbasis in China beibehalten. Dies ermöglicht es ihnen, neue Märkte zu erschließen und US-Zölle zu vermeiden während gleichzeitig weiter in China Fuß gefasst wird.


Das Wachstum der Investitionen in Asien spiegelt sich auch in den jüngsten Zahlen der UN wider, in denen die Auslands-InvestitionsFlüsse nach Asien im Jahr 2020 auf 535 Milliarden US-Dollar angestiegen sind (und in allen anderen Regionen gesunken sind). Asien ist heute die Region mit den höchsten Auslands-InvestitionsZuflüssen und macht 54% der weltweiten Direktinvestitionen aus.

Insgesamt bleibt China für die meisten multinationalen Unternehmen ein vorrangiger Markt. Daher wird eine en-masse Entkopplung von China kurzfristig unwahrscheinlich sein. Künftige Verschiebungen in den anderen Wertschöpfungsketten der globalen Unternehmen werden wahrscheinlich den asiatischen Ländern zugute kommen.


Der ACATIS QILIN Marco Polo Fonds ist gut positioniert, um Investitionsmöglichkeiten in Asien und China zu nutzen. Wenn Sie noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns jederzeit zu kontaktieren.


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